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Beitrag vom 31.12.2004
AVIVA-Berlin wirft einen geschärften Rückblick auf 2004 -Teil 2
AVIVA-Redaktion
Wissenswertes, Trauriges, Schönes, Nachdenkliches und Vergnügliches - mit Frauenaugen betrachtet.
08. Oktober 2004 Wangari Maathai, die Gründerin der Organisation "Green Belt Movement", wurde mit dem Friedensnobelpreis 2004 geehrt. Die Botschaft beeindruckt: Umweltschutz ist Friedenspolitik. Schon früh hat sie erkannt, dass der Erhalt der Umwelt auch Voraussetzung für die Bekämpfung der Armut ist. Die kenianische Vizeumweltministerin Maathai kann als erste afrikanische Grüne in Regierungsverantwortung die Umweltpolitik in Afrika vorantreiben. Die Wahl Maathais ist auch ein ermutigendes Zeichen für alle Frauen in Afrika. Ihre Organisation "Green Belt Movement" entspringt der kenianischen Frauenbewegung. Maathai selbst war die erste Frau in Ost-und Zentralafrika, die einen Doktorgrad erhielt. Wangari Maathai ist auch die diesjährige Trägerin des Petra-Kelly-Preises der Heinrich-Böll-Stiftung.
10. Oktober 2004 Maybrit Illner wurde mit dem Fernsehpreis 2004 ausgezeichnet. In der Kategorie "Beste Unterhaltungssendung/ Beste Moderation Unterhaltung" erhielt ihre Sendung "Berlin Mitte" die Ehrung.
11. Oktober 2004 150. Geburtstag Adela Zamudio. Sie war die einsame Vorkämpferin weiblicher Gleichberechtigung, gilt als erste Feministin Boliviens. Sie wollte durch mehr Bildung eine Veränderung der herrschenden Moral herbeiführen, um die Lage der Frau und damit die der Gesellschaft zu verbessern.
15.Oktober 2004 100 Jahre Frauen an deutschen technischen Hochschulen. Mit einem Symposium feierte die Universität Karlsruhe (TH), dass sie die erste Technische Hochschule in Deutschland war, die Frauen zu einem ordentlichen Studium zugelassen hat. Die Veranstaltung trägt den Titel: "Technik: Ohne Frauen, keine Zukunft!"
16. Oktober 2004 Deutscher Solarpreis 2004 an Michaele Hustedt. Sie erhielt die Auszeichnung für ihr herausragendes persönliches Engagement im Bereich "Erneuerbare Energien". Michaele Hustedt ist maßgeblich an der grünen Energiewende beteiligt. Insbesondere die jüngste Novellierung des "Erneuerbare-Energien-Gesetzes" hat sie gegen alle Widerstände mit vorangetrieben.
16. Oktober 2004 50. Geburtstag von Corinna Harfouch (* 16. Oktober 1954 in Suhl, Thüringen), Schauspielerin. Sie studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Ost-Berlin. Einer ihrer größten Theatererfolge noch zu DDR-Zeiten war die Lady Macbeth unter der Regie von Heiner Müller an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Nach der Wende war sie zunächst am Deutschen Theater in Berlin, wechselte aber schnell zur Volksbühne, wo sie eine der wichtigsten Protagonistinnen des Intendanten Frank Castorf wurde. Aufsehenerregend war ihre Interpretation des Generals Harras in "Des Teufels General" von Carl Zuckmayer (Regie: Frank Castorf). Für diese Rolle wurde sie 1997 von den deutschen Kritikern zur Schauspielerin des Jahres gewählt. Kleine Filmauswahl "Charlie und Louise - Das doppelte Lottchen" - Regie: Joseph Vilsmaier (1994), "Das Versprechen" - Regie: Margarethe von Trotta (1995), "Sexy Sadie" - Regie: Matthias Glasner (1996) mit Jürgen Vogel, "Solo für Klarinette" - Regie: Nico Hoffmann (1998) mit Götz George, "Vera Brühne" - Regie: Hark Bohm (2001), "Bibi Blocksberg" - Regie: Hermine Huntgeburth (2002), "Der Untergang" - Regie: Oliver Hirschbiegel (2004) als Magda Goebbels.
21. Oktober 2004 Die "Anke Late Night Show" wurde nach 78 Sendungen eingestellt. Die Entscheidung ist auf sinkende Quoten, fallende Werbeeinnahmen und eine stetige Antistimmungskampagne zurückzuführen. Anke Engelke sollte die prestigegeladene Lücke füllen, die Harald Schmidt bei SAT 1 hinterlassen hatte. Harald Schmidt wiederum kehrt nach seiner Bildschirmabstinenz zurück ins TV-Geschäft - mit einer Show bei der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz. 2004 erhielt sie die "Goldene Rose" in der Kategorie "Beste Comedydarstellerin" für "Ladykracher".
21. Oktober 2004 120. Geburtstag Claire Waldoff. (* 21. Oktober 1884 als Clara Wortmann in Gelsenkirchen, †22. Januar 1957, Bad Reichenhall) war die Berolina des Chansons. Ihr Wunsch, Ärztin zu werden lässt sich aus finanziellen Gründen nicht verwirklichen, sie schlägt die Schauspieler-Laufbahn ein und nimmt den Künstlernamen Claire Waldoff an. 1906 Umzug nach Berlin. 1907 wechselt sie zum Kabarett. Ihre unverwechselbare Stimme, die (in Kneipentouren angeeignete) Berliner Schnauze und eingängige Melodien machen sie über Berlin hinaus bekannt. Kurt Tucholsky und Friedrich Hollaender schreiben für sie. Nach 1933 werden ihre Auftritte seltener, ihre frechen Lieder und ihre Beziehung zu Olga von Roeder sind nicht im Sinne der nationalsozialistischen Machthaber. 1939 Umzug nach Bayrisch-Gmain. Nach 1946 noch einzelne Auftritte, aber der Erfolg stellt sich nicht mehr ein, Rückzug ins Privatleben. 1953 Autobiographie "Weeste noch...". 1957 Tod durch einen Schlaganfall in Bad Reichenhall.
31. Oktober 2004 20. Todestag Indira Gandhi, indische Politikerin, Premierministerin, (* 19. Nov. 1917 in Allahabad, †31. Okt. 1984 in Neu Delhi (ermordet). Als Tochter J. Nehrus (erster Premierminister von Indien) von Jugend an mit der indischen Unabhängigkeitsbewegung verbunden, trat sie 1938 dem Indian National Congress bei, zu dessen Präsidentin sie 1959 gewählt wurde. Ihre Hauptarbeitsgebiete waren Bildungs- und Sozialpolitik. Im Januar 1966 trat sie das Amt der Ministerpräsidentin Indiens an. Am 31. Oktober 1984 wurde Indira Gandhi von zwei Sikhs aus ihrer Leibwache ermordet, nachdem sie radikal gegen aufständische Sikhs vorgegangen war und den Goldenen Tempel von Amritsar, das Hauptheiligtum der Sikhs, hatte stürmen lassen.
November 2004
12.November 2004 Helga Paris wird mit dem Hannah-Höch-Preis 2004 für ihr Lebenswerk geehrt. Seit 1968 arbeitet sie als freischaffende Fotografin in Berlin. Ihr Werk, das sich mit unterschiedlichen Lebensbereichen auseinandersetzte, dokumentierte anschaulich den Verfall und die Restriktionen in der DDR.
12. November 2004 Die Universität Hannover gewinnt den mit 20.000 Euro dotieren D21 Hochschulwettbewerb "Get the Best - Frauen als Erfolgsfaktor für Hochschulen". Lesen Sie mehr
19. November 2004 Dr. Thea Dückert, die stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, wurde mit dem Job-Rotations-Awards ausgezeichnet. Die 1950 in Berlin geborene Diplomvolkswirtin wurde für ihr Engagement in der Arbeitsmarktpolitik geehrt. Die Politikerin hatte sich dafür eingesetzt, das in Dänemark und einigen anderen Ländern bereits erfolgreich durchgeführte Modell der Job-Rotation in Deutschland zu übernehmen.
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22. November 2004. Die ARD-Vorabendserie "Berlin, Berlin" hat bei den 32. International Emmy Awards eine Auszeichnung in der Kategorie "Comedy" erhalten. Die Sendung lockt mit ihren Themen rund um Großstadtwahnsinn, Liebeskummer und Zukunftsträume vor allem ein junges, weibliches Publikum an - nimmt sich und seine Protagonistin "Lolle" dabei aber weniger ernst als andere Fernsehformate dieser Thematik. Hauptdarstellerin ist Felicitas Woll, Produzent: Holger Ellermann.
23. November 2004 Wie Knochen wachsen - Dr. Eleonora Minina erhält den Nachwuchswissenschaftlerinnen Preis 2004 des Forschungsverbundes Berlin. Dieser würdigt mit dieser Auszeichnung die herausragende Dissertation der Biologin. In ihrer Promotionsarbeit untersuchte die Forscherin wichtige Vorgänge des Knochenwachstums. Sie leistete mit ihrer Studie einen entscheidenden Beitrag zur Aufklärung der Ursache der häufigsten Form des Kleinwuchses.
25. November 2004 Anlässlich des Internationalen Gedenktages gegen Gewalt an Frauen und Mädchen veranstaltete die amnesty international-Frauengruppe Berlin/Brandenburg unter dem Motto Reclaim The Night! "Frauen erobern sich die Nacht zurück" eine einstündige Straßenaktion. Deren Ziel war es, das Thema der Unterdrückung der Frauen innerhalb der Ehe oder Familie noch stärker in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. Lesen Sie mehr
26. November 2004 WADI e.V.- Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit hat mit Unterstützung des Europäischen Zentrums für kurdische Studien/Berlin, des RefRats der HU-Berlin und der Kurdistan AG der FU-Berlin ExpertInnen eingeladen, die zu dem Thema "Der Krieg im Inneren: Irakische Frauen und Mädchen zwischen Demokratie & Terror". Lesen Sie mehr
30. November 2004 In der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) organisierten Tagung diskutieren ExpertInnen darüber, wie eine praxisnahe Umsetzung von mehr Nachhaltigkeit in Wissenschaft, Wirtschaft und Bildung gestaltet werden kann. Es ist die Auftaktveranstaltung zum neuen BMBF-Rahmenprogramm "Forschung für die Nachhaltigkeit", das in den nächsten 5 Jahren rund 800 Mio. Euro für die Forschung für eine nachhaltige Entwicklung zur Verfügung stellt.
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30. November 2004 80. Geburtstag Shirley Chisholm. Amerikanische Politikerin und Feministin. "Frauen müssen in diesem Land zu Revolutionären werden" - Dieser Ausspruch von Shirley Chisholm blieb für sie selbst nicht bloße Theorie. Als erste schwarze Frau hat sie sich einen Sitz im US-Kongress erkämpft. Und zwar mittels eines ungewöhnlichen Weges. Mit dem Slogan "Fighting Shirley Chisholm - Unbought and Unbossed" (nicht gekauft, nicht beherrscht) fuhr sie 1968 durch Amerika und zum Erfolg. Shirley Chisholm setzte sich im US-Kongress für die Gleichberechtigung der Frauen ein, sie trat gegen Waffenprogramme und den Vietnam-Krieg auf, förderte die Einstellung von weiblichen Mitarbeiterinnen und war Mitbegründerin der "NOW" (National Organization for Women).
Dezember 2004
02. Dezember 2004 95. Geburtstag Marion Gräfin Dönhoff (* 2. Dezember 1909 auf Schloss Friedrichstein in Ostpreußen, †11. März 2002 auf Schloss Krottorf im Siegerland) gilt vor allem durch ihre Tätigkeit bei der Wochenzeitung "Die ZEIT" als eine der wichtigsten Journalistinnen der bundesdeutschen Nachkriegszeit. 1968 wurde sie Chefredakteurin des renommierten Wochenblattes, 1973 wurde sie dann in das Herausgeber-Kollektiv der ZEIT aufgenommen, dem sie bis zu ihrem Tod 2002 angehörte.
08. Dezember 2004 140. Geburtstag Camille Claudel, französische Bildhauerin (* 8. Dezember 1864 in Villeneuve-sur-Fère, †19. Oktober 1943 in Paris. Bereits als Jugendliche ist sie besessen vom Modellieren, formt und knetet aus Schlamm Figuren. Camille kann die Académie Colarossi besuchen, eine der wenigen Kunstschulen, an denen auch weibliche Studenten zugelassen sind. 1883 begegnet sie dem Bildhauer Auguste Rodin (1840-1917). Dieser erkennt Camilles außergewöhnliches Talent und bietet ihr eine Mitarbeit in seinem Atelier an. Sie emanzipiert sich als Künstlerin, die sich mit dem Meister messen kann. Camille, die einzige Frau in seinem Atelier, ist nicht nur die Lieblingsschülerin des Meisters, sondern auch die Geliebte. Von dieser Liebe profitiert in erster Linie Rodin: Camille ist seine Muse, sie inspiriert ihn. Ihm wird der künstlerische Erfolg zuteil, Camille steht in seinem Schatten. Sie kommt alleine nicht zurecht. Finanziell und emotional gerät sie in eine tiefe Krise, leidet unter Verfolgungswahn und entwickelt starke Aggressionen. Camille Claudel verbringt die letzten 30 Jahre ihres Lebens nahezu vergessen, ohne ein weiteres Werk geschaffen und ohne je den ihr zustehenden Erfolg erlebt zu haben, in den psychiatrischen Anstalten Ville-Evrard und Montdevergues. Sie stirbt am 19. Oktober 1943.
09. Dezember 2004 70. Geburtstag Judi Dench, britische Schauspielerin (* 9. Dezember 1934 in York). Sie ist eine hochdekorierte Theaterschauspielerin, die zwar seit den 60er Jahren regelmäßig auch in Filmen auftritt, jedoch erst durch ihre achtminütige Oscar-Performance in Shakespeare in Love dem breiten internationalen Publikum bekannt wurde. Sie spielte in zahlreichen Shakespeare-Inszenierungen u. a. unter Regisseur Peter Hall. Sie war Ensemblemitglied an der Royal Shakespeare Company, am Londoner National Theater und am Old Vic Theatre. Außerdem spielte sie die Sally Bowles in Cabaret in der britischen Erstaufführung in den 60er Jahren. 1988 wurde ihr der Titel Dame Judi von Königin Elisabeth II. (Commonwealth) verliehen. 2004 erhielt Judi Dench den Laurence Olivier Spezial-Preis für ihre Verdienste um das britische Theater.
21. Dezember 2004 50. Geburtstag Chris Evert-Lloyd (* 21. Dezember 1954 in Fort Lauderdale, USA) ehemalige amerikanische Tennisspielerin. In ihrer Tenniskarriere war Chris Evert die erste Tennisspielerin, die 1000 Siege im Einzel erzielte und sie war 5 Mal die beste Tennisspielerin der Welt. 1974 gewann sie 56 Spiele in Folge und bis 1986 gewann sie jedes Jahr mindestens einen Grand Slam Titel. Unvergessen sind die Duelle der Grundlinienspielerin und Sandplatzspezialistin mit Martina Navratilova, der anderen großen Spielerin der siebziger und achtziger Jahre. Chris Evert trat 1989 nach 18 Grand Slam Siegen zurück. Ihre 157 Einzeltitel sind die zweitmeisten Erfolge im professionellen Tennis nach Martina Navratilova. 1995 wurde sie in die Hall of Fame des Tennisports aufgenommen.
28. Dezember 2004 Susan Sonntag ist gestorben. Die 71 jährige Autorin erlag ihren Krebsleiden. Sie war bekannt für ihren Einsatz für Menschenrechte, und als scharfsinnige Kritikerin der gesellschaftlichen Verhältnisse und der Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie wurde am 12. Oktober 2003 mit dem 54. Friedenspreis des deutschen Buchhandels geehrt.
28. Dezember 2004 70. Geburtstag Maggie Smith, eigentlich Dame Margaret Natalie Smith Cross (* 28. Dezember 1934 in Ilford, Essex), eine britische Schauspielerin. Sie wurde vielfach preisgekrönt (darunter zwei Oscars und fünf BAFTAs) und ist gleichermaßen auf der Bühne wie auf der Leinwand beheimatet. Sie ist insbesondere bekannt für ihre häufigen Darstellungen als verhärmte Jungfer, etwa in "Zimmer mit Aussicht" oder in Robert Altmans "Gosford Park". In jüngster Zeit wuchs ihre Fangemeinde durch ihre Darstellung der Minerva McGonagall in den Verfilmungen der Harry Potter-Romane. 1990 wurde sie von der britischen Königin zur Dame geschlagen.